Güteklassen

Olivenöl in Karaffe

Olivenöl der Güteklasse „nativ extra“ steht für höchste Qualität, das Feinste vom Feinsten.

Viele Menschen kaufen Olivenöl im guten Glauben, sich mit diesem Lebensmittel etwas Gutes zu tun. Immerhin zählt Olivenöl zu den gesündesten Ölen in unserer Küche. Ölsäure, eine reichlich enthaltene einfach ungesättigte Fettsäure, beeinflusst den Cholesterinspiegel positiv und verringert das Risiko für Arterienverkalkung und Herzinfarkt. Doch ein gutes Olivenöl ist nicht nur gesund, sondern es schmeckt auch:

Es ist fruchtig, hat eine gewisse Schärfe, darf aber auch bitter sein. Je nach Klima, Boden und Reifegrad der Oliven schmeckt es würzig oder mild, rassig oder fein, manchmal mandelbitter. Rund fünf Kilogramm Oliven werden für einen Liter Olivenöl gebraucht. Und nur das beste darf sich „nativ extra“ nennen: gewonnen ohne Wärmezufuhr und ausschließlich mit mechanischen Verfahren,

im Geschmack ohne Fehler.

Für die Herstellung von absolut reinem Premiumöl, von echtem Extra Vergine Olivenöl also, werden die Oliven vorsichtig von Hand gepflückt, um zu gewährleisten, dass diese hochempfindlichen Früchte unversehrt bleiben – sie verderben schneller als beispielsweise angestoßene Äpfel und müssen nun innerhalb der nächsten acht Stunden – ohne Einsatz von Hitze oder Chemikalien – in einer modernen Ölmühle zu Öl verarbeitet werden.

Nach den aktuellen EU-Richtlinien unterscheidet man die folgenden Olivenöl-Güteklassen:

  • Natives Olivenöl extra: ist ein Olivenöl erster Güteklasse. Es wird direkt und ausschließlich aus Oliven und nur mit mechanischen Verfahren gewonnen. Der Anteil an freien Fettsäuren beträgt maximal 0.8 %. Natives Olivenöl extra ist einwandfrei in Geschmack und Geruch. Bei der sensorischen Prüfung muss es die höchste Punktzahl (6,5 von 9 möglichen) erreichen.
  • Natives Olivenöl: wird ausschließlich mit mechanischen Verfahren und direkt aus Oliven gewonnen. Der Anteil an freien Fettsäuren beträgt maximal 2 %. Natives Olivenöl besitzt eine etwas geringere Fruchtigkeit und eventuell auch minimale Geschmacksfehler, die für den Laien jedoch kaum bemerkbar sind.
  • Olivenöl: besteht zu maximal 99% aus raffiniertem Olivenöl und einem geringen Anteil (mindestens 1%) an nativem Olivenöl. Es wird zunächst hergestellt wie native Olivenöle. Doch wenn das gepresste Olivenöl nicht den Anforderungen für native Olivenöle entspricht, wird es raffiniert und wieder mit würzigem Olivenöl vermischt. Der Anteil an freien Fettsäuren beträgt maximal 1 %.
  • Oliventresteröl: wird aus Pressrückständen, dem Restöl des gepressten Olivenbreis, gewonnen, mit Hexan extrahiert und raffiniert. Es besteht aus geschmacksneutralem Tresterraffinaten und nativem Olivenöl. Sein Anteil an freien Fettsäuren beträgt maximal 1 %.